25.04.2019
Cannabigerol (CBG) ist eines von über 150 Cannabinoiden, die in der Cannabispflanze gefunden werden. Tetrahydrocannabinol(THC), Cannabidiol (CBD) und Cannabinol (CBN) sind die am weitesten erforschten Cannabinoide.
Die Cannabigerolsäure (CBGa) stammt von der Olivetolsäure – eine konjugierte Säure eines Olivetolats. Während des Wachstums der Cannabispflanze wird CBGa oder CBG in seiner Säureform unter der Wirkung bestimmter Enzyme, die CBGa metabolisieren und in THCa, CBDa oder CBCa umwandeln, zu THCa. Bei der Decarboxylierung entstehen anschließend unter anderem die Phytocannabinoide THC, CBD und CBC. Die direkte Abspaltung einer Carboxylgruppe innerhalb des CBGa bildet jedoch das CBG innerhalb der Anlage von etwa 1%.
Wie funktioniert CBG?
Ein Artikel des British Journal of Pharmacology1 legt nahe, dass CBG als potenter Agonist (Aktivator) des alpha-2-adrenergen Rezeptors und Antagonist (Blocker) des 5-HT1A-Rezeptors wirkt. Außerdem interagiert es mit den CB1-Rezeptoren als kompetitiver Antagonist (Blocker, der um die Bindungsstellen des Aktivators konkurriert) und betrifft hauptsächlich das zentrale Nervensystem. Des Weiteren hat es eine signifikante Affinität für die CB2-RezeptorenJ Jedoch könnten die Forscher noch nicht feststellen, ob seine Funktion in diesen Rezeptoren Agonist oder Antagonist ist.
Therapeutische Wirkungen von CBGEine Studie zum Glaukom² bei Tieren aus dem Jahre 2009 zeigte, dass sowohl THC als auch CBG den Augeninnendruck senken können. Dabei ist CBG eine nicht-psychoaktive Substanz. Ein anderer wissenschaftlicher Artikel argumentiert, dass CBG das Fortschreiten von Darmkrebs³ durch die gezielte Hemmung des Wachstums von Krebszellen verringern und die transienten Rezeptorpotentialkanäle (TRP-Kanäle) blockieren könnte, welche bekannterweise am Wachstum von Krebszellen beteiligt sind.
Ältere Publikationen unterstützen die analgetischen, antibakteriellen, entzündungshemmenden, antidepressiven und blutdrucksenkenden Wirkungen. Interessanterweise haben hohe Dosen zytotoxische Eigenschaften bei Epithelzellenkarzinomen und Brustkrebs aufgewiesen. Des Weiteren zeigte CBG sich als ein guter Inhibitor bei der Proliferation von Keratinozyten und wies therapeutische Potenzial bei Psoriasis auf. Auf der experimentellen Ebene konnte CBG positiv bei der Behandlung der chronisch- entzündlichen Darmerkrankung (CED)4 helfen.
Eine Studie5 mit Mäusen aus dem Jahre 2015 zeigt schließlich, dass CBG eine vielversprechende neuroprotektive Wirkung bei der Behandlung der Huntington-Krankheit hat. Andere Krankheiten wie Parkinson6 oder Multiple Sklerose7 könnten ebenfalls von dieser Eigenschaft profitieren. Trotz der vorherigen Informationen sind Untersuchungen am Menschen erforderlich, um die Nebenwirkungen, die erforderliche Dosis oder sogar Ergebnisse mit einer Kombination von Phytocannabinoiden zu klären.
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